Wurzelspitzenresektion von Molaren

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Bei einer Wurzelspitzenresektion wird die Wurzelspitze eines Zahnes operativ entfernt. Dabei werden mindestens 3 mm der betroffenen Wurzel entfernt. Der Eingriff kann in bestimmten Fällen auch bei Molaren empfehlenswert sein. Diese zahnmedizinische Operation hilft, auch stark beschädigte Backenzähne zu erhalten. Als Molare gelten die Backenzähne, auch Mahlzähne genannt. Der chirurgische Eingriff bei Molaren ist deutlich komplizierter als die entsprechende Operation bei Schneidezähnen. Der Grund dafür ist einerseits, dass die Wurzeln von Molaren aufgrund ihrer Position im Gebiss schwer zugänglich sind. Des Weiteren ist die Wurzelkanalanatomie komplexer. Durch neue Techniken ist es inzwischen möglich die Wurzelkanäle unter Zuhilfenahme von Mikrospitzen zu präparieren. Anfang der 90er Jahre wurden neue mikrochirurgische Prinzipien entwickelt.

Dank Retrotips, auch als Mikrospitzen bekannt, ist die Entfernung des Zahnmarks und die Aufbereitung des Wurzelkanals nach dem Eingriff stark vereinfacht und die Behandlungsergebnisse optimiert worden. Die Indikationen für eine Resektion der Wurzelspitze unterscheiden sich nicht von denjenigen bei Schneidezähnen. Aufgrund des größeren Aufwands, sollte der Eingriff gut überlegt werden und Aufwand und Prognose sollten gegeneinander abgewogen werden. Da eine Wurzelspitzenresektion in erster Linie dem Zweck des Zahnerhaltes dient, kann mit dem Eingriff späteren kostspieligen Maßnahmen vorgebeugt werden. Sollte man sich trotz der Empfehlung des behandelnden Zahnarztes gegen diese zahnerhaltende Maßnahme entscheiden, muss die durch den Zahnverlust entstehende Einschränkung der Kaufunktion in Kauf genommen werden, zumindest solange bis ein angemessener Zahnersatz eingegliedert werden kann.

Vor einer Wurzelspitzenresektion, wie sie in der Praxis Dr. Dr. Bräunlein und Kollegen angeboten wird, eines wurzelbehandelten Zahns sollte zunächst immer die Möglichkeit einer Wiederholungsbehandlung der Wurzelkanäle in Erwägung gezogen werden, die sogenannte Revision der Wurzelkanalbehandlung. Denn oft entstehen Entzündungen im Wurzelbereich aufgrund einer bakteriellen Neuinfektion. Es kommt des Öfteren vor, dass die Wurzelkanäle aufgrund von Biegungen nicht vollständig aufgearbeitet werden. Dabei verbleibt organisches Material an der Kanalwand. Statistisch gesehen sind etwa 95% aller Wurzelkanalbehandlungen langfristig erfolgreich. Demnach macht durchschnittlich jeder zwanzigste Eingriff eine spätere Wiederbehandlung notwendig. Der Behandlungserfolg ist überdies von der Frage abhängig, um welchen Backenzahn es sich handelt. Am schwierigsten gestaltet sich die Operation bei dem ersten Molar im Oberkiefer (links- und rechtsseitig die oberen 6er Backenzähne). Hier reicht eine konventionelle Wurzelbehandlung oft nicht aus und es muss eine begleitende Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden. 

Die Kosten für eine Wurzelspitzenresektion im Zusammenhang mit einer Zahnwurzelbehandlung werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur unter bestimmten Bedingungen übernommen. Es ist für eine Kostenübernahme wichtig, dass der Zahn vom behandelnden Zahnarzt als erhaltungswürdig eingestuft wird. Molare müssen sich in einer vollständigen Zahnreihe befinden. Wenn es sich um den hintersten Zahn innerhalb einer Zahnreihe handelt, werden die Kosten ebenfalls übernommen, da ein eventueller Zahnverlust die Zahnreihe verkürzen würde. Des Weiteren gilt ein Backenzahn als erhaltungswürdig, wenn dadurch ein bereits vorhandener Zahnersatz erhalten werden kann.


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