Impfungen vor Schwangerschaft

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Dass Sie sich impfen lassen sollen, ist klar. Dass Frauen sich 3 Monaten vor der Schwangerschaft impfen lassen sollten, das weiß nicht jede. Frauen, die Nachwuchs planen, sollten ihren Impfstatus überprüfen und mögliche Impflücken schließen. Falls Sie nicht wissen, welche Impfungen Sie brauchen, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt.

Impfungen schützen sowohl die schwangere Frau als auch das Ungeborene vor Infektionskrankheiten und unnötigen Risiken. Das Ungeborene wird vom Impfschutz der Mutter beschützt, denn während der Schwangerschaft besteht die Gefahr, dass eine Krankheit von der Mutter über die Plazenta auf das wachsende Kind übertragen wird. Im schlimmsten Fall führt dann diese Krankheit zum Tode des Ungeborenen und daher zur Fehlgeburt.

Für Schwangere ist der Schutz vor Masern, Windpocken, Diphterie, Keuchhusten und Tetanus am wichtigsten. Totimpfstoffe, wie z.B. die Impfung gegen Keuchhusten beinhalten keine schädlichen Stoffe und schwangere Frauen können die Impfung ohne zeitliche Einschränkung erhalten. Impfungen mit Lebenvakzinen, wie z.B. die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln, und Diphterie, müssen aber drei Monate vor der Schwangerschaft verabreicht werden, den die Inhalte dieser Impfungen können das ungeborene Kind schädigen.

Zervixkarzinom, oder auch Gebärmutterhalskrebs, ist nach dem Brustkrebs weltweit die zweithäufigste Krebsart bei Frauen. Die Zervix ist die Verbindung zwischen Scheide und Gebärmutter. Dort kann eine Krebserkrankung auftreten. Etwa 75% der Frauen stecken sich durch Sexualkontakt irgendwann mit Humanen Papillomviren (HPV) an, und weitere 2 bis 3% entwickeln dann einen invasiven Tumor. Seit Oktober 2006 gibt es einen Impfstoff in Deutschland, mit dem eine Frau sich schützen kann. Die Viren sind vor allem bei den unter 25-Jährigen sehr weit verbreitet und es wird daher empfohlen, dass sich alle Frauen in diesem Alter impfen lassen. So lässt sich am sichersten verhindern, dass keine Infektion mit HPV erfolgt. Die Kosten für diese Impfung werden für 12 bis 17 jährige Mädchen von der Krankenkasse übernommen. Ältere Mädchen und Frauen sollten bei ihrer Krankenkasse nachfragen. Einige übernehmen die Kosten auch nach dem 17. Lebensjahr.

Impfungen schützen nicht nur die Mutter und das Ungeborene, sondern auch das Baby nach der Geburt. Das Kind profitiert in gewissem Maße auch nach seiner Geburt vom Impfschutz der Mutter. Mütter, die über einen Immunschutz verfügen, geben ihre Antikörper an ihr ungeborenes Kind weiter. Die Antikörper verleihen dann dem neuen Kind in den ersten 3 bis 6 Monaten nach der Geburt den so genannten "Nestschutz." Diese Impfungen sollen aber, wie schon besprochen, drei Monate vor der Schwangerschaft stattfinden. Lebendimpfstoffe sind grundsätzlich während der Schwangerschaft nicht erlaubt. Eine Ausnahme ist hier die Impfung gegen Influenza (Grippe), sie kann ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel verabreicht werden.

Für mehr Informationen und eine persönliche Beratung wenden Sie sich an Ihren Hausarzt.


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